Dienstag, 28. Februar 2012

Die ersten Tage

Nach einer Verspätung während der ohnehin langen Bahnreise, kam ich endlich in Lügde, dem letzten Dorf von NRW, an. Bis hier hin gilt das "NRW Schöner Tag"-Ticket der Bahn. Bis zu unserem Haus sind es noch etwa 30 Minuten Fahrt mit dem Auto. André und Veronika erwarteten mich bereits am Bahnhof. Bereits während der Fahrt genoss ich das Gefühl, endlich zu Hause zu sein.
Das kling verrückt, besonders, weil ich ja noch gar nicht wirklich hier wohnte. Bisher war ich ja nur so etwas wie ein Wochenendgast und Umzugshelfer. Umso schöner war die Ankunft. Herzliche Umarmungen der menschlichen und kuschelbedürftiges Anschmiegen der tierischen Bewohner folgten.

André beim Holz sägen
Es herrscht noch ziemlich viel Chaos in unserer Wohnung. Wichtiger als die Kartons aus und die Schränke einzuräumen ist nun, Brennholz für den Winter in zwei Jahren zu schlagen. Feuerholz muss nämlich zwei Jahre trocknen, ehe es für denn Kamin oder den Ofen taugt. Und da mit dem März auch die Brut- und die Vogelschutzsaison beginnt, dürfen nur noch bis Ende Februar Bäume gefällt werden. Aus Sicherheitsgründen darf man dazu nur zu zweit in den Wald. An drei Tagen in der Woche pendelt Axel nach Gütersloh, so dass die Zeit nun knapp wird. Gerade sind André und Axel wieder im Wald, fällen unser letztes Feuerholz für die Saison. In den nächsten Wochen transportieren wir es dann auf den Hof, wo die Stämme zersägt und gespalten werden. Allerdings haben wir erst eine weitere Herausforderung zu bewältigen, ehe wir den Stämmen zu Leibe rücken. Am Wochenende waren wir mit dieser Arbeit so fleißig, dass wir keinen Platz mehr haben, die Scheite zu stapeln. Für diesen Platz müssen wir erst wieder sorgen. Pläne dazu gibt es bereits.

Auch neben der Holzarbeit hatten die Tage einiges zu bieten. Besuche bei der Agentur für Arbeit werden zunehmend abenteuerlich, allerdings nicht eben hilfreich oder gar motivierend. Erwartete ich etwas anderes?

Lutz mit Emil
Den Sonntag verbrachten wir mit einem Besuch beim Kindertrödel und einem ausgedehnten Waldspaziergang. Xanadu und Emil verstehen sich zunehmend besser. Während des Spaziergangs erwies sich  unser Hofhund auch als ausgezeichneter Hütehund. Unter altersschwacher Xana verlor zwischendurch den Anschluss und auch der kleine Lutz blieb ab und zu ein paar Meter zurück. Doch Emil behielt alles im Auge, trieb Xana wie ein kleines Lamm vor sich her und wartete auf unseren Jüngsten. Überhaupt ist es faszinierend zuzuschauen, wie erfolgreich Lutz mit dem Hund, der immerhin größer ist als er selbst, umgeht. "Emil, bleib! Emil, sitz! Emil, weg!" Und Emil gehorcht. Nicht immer, aber immer öfter - und manchmal eher als bei den Erwachsenen.

Seit heute haben wir auch Telefon und Internet, so dass ich endlich von allem berichten kann. Der Entschluss steht, euch weiterhin auf dem Laufenden zu halten, denn wir haben eine Menge vor.
Eine Antrag für eine Förderung zur Pflanzung von knapp 150 Obstbäumen läuft bereits. Mitte März soll darüber entschieden werden. Wenn wir die Förderung bekommen (Was keine Frage ist!) stehen wir vor der Herausforderung, die ganzen Bäume so schnell wie möglich zu pflanzen. Helfer sind gerne willkommen! Vielleicht mag jemand ein Wochenende zum Zelten zu uns kommen?
Auch eine Hühnerzucht ist in Planung. Wir wollen einen Permakulturhof in der Umgebung besuchen und... und... und... jeden Tag ist etwas los. Und darum nutz ich nun auch weiter die neue Telefonleitung und sammel Informationen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Sunnyplüsch!
    Du hast das geschafft, was meine Frau auch vor einiger Zeit schon angesprochen hat. Sie möchte nun gerne auf eine Katstelle. Aber bisher wohnen wir auf einem alten 4-Kanthof, auf dem 8 Wohnparteien wohnen. Mit Permakultur können wir nun auch dienen, eine Nachbarin hat ein Hochmulch-Mandala-Beet angelegt. Hühner kommen auch dazu. Ich frage mich, wer soviel Zeit hat, das alles neben dem Beruf stemmen zu können. Du hast ja Freunde vor Ort, das ist wichtig, ansonsten kann ich mir das Leben JWD manchmal auch als einsam vorstellen. Jetzt kommt aber erstmal der Frühling, da spriessen nicht nur die Pflanzen, auch die Gedanken über Möglichkeiten, was alles auf dem Hof realisierbar ist. Als Lektüre kann ich empfehlen:"Dieter Moor, Was wir nicht haben brauchen Sie nicht."
    Lob an Dich, schöne Seite hast du da. Viel Spass beim Einrichten und beim Erleben.

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    1. Hallo Jochen,
      vielen Dank für dein Feedback und den Buchtipp. Das notiere ich mir auf jeden Fall.
      Vielleicht können wir uns mit unseren Erfahrungen austauschen? Ich freu mich über eine Kontaktaufnahme per Google oder Facebook.
      Ich wünsche euch viel Erfolg!
      Sunny

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