Viel zu schnell verging auch diese Woche. Beschwerte ich mich in der Stadt, dass keine Zeit da ist (Für was auch immer?)? Auf dem Land ist es nicht anders. Doch ich lerne, dass genau das, wozu ich mir Zeit nehme, auch wichtig ist. In jedem Fall verbringe ich die Stunden hier in Glesse mit den Dingen, die mir Freude machen, und die Sachen, die ich nicht so gerne mag (wie Formulare für angeblich bei Erwerbslosigkeit unterstützende Ämter ausfüllen) werden aufgeschoben.
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Beate & Axel prüfen gestapeltes Holz |
Anfang der Woche prägte die Arbeit "im Holz" erneut unseren Tagesablauf. Nun ist das Holz auf dem Hof zum größten Teil geschlagen und gestapelt. Damit geht es erst weiter, wenn die Männer die Bäume, die sie bis Ende Februar schlugen, heranbringen.
Ich setzte mich mit Katharina Weber in Verbindung, die Ansprechpartnerin für den Permakulturhof am Lebensgarten Steyerberg e.V. ist. Wir hoffen, dass sie die Zeit findet, uns noch im März zu besuchen und mit ihrem Wissen zu unterstützen. Das wäre dann der dritte Besuch in diesem Monat. Nächstes Wochenende haben wir Helga, eine Bekannte von Axel, zu Gast, die einst bei der Entstehung eines Schulbauernhofes mitwirkte. Vielleicht hat sie diese Gelegenheit noch einmal?
Am Wochenende darauf möchte uns Alexander besuchen, der schon ganz neugierig auf unser Wirken hier ist.
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Neu verlegter Boden |
Auch in unserer Wohnung machten wir Fortschritte. Weitere Kartons sind geleert und zwischendurch war die Kammer sogar ganz leer. Immerhin konnten wir so den PVC-Boden verlegen. (Wer erkennt ihn wieder?) Zwar ist der Raum nun wieder gefüllt, aber wir können uns besser darin bewegen und die Kartons und Kisten stehen nun so, dass wir sie leichter erreichen können.
Zu dieser Aktion gehörte ebenfalls, dass wir das Styropor von den Fenstern entfernten. Bei den tiefen Temperaturen im Januar hatten wir es in einigen Räumen zur Dämmung angebracht, da wir fast überall nur Einzelverglasung haben. Somit ist der Balkon endlich als solcher nutzbar.
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Emil beim Bad in einer Quelle |
Bei dem herrlichen Wetter am Samstag konnte ich unmöglich lange am Computer sitzen bleiben. Ich erledigte nur die wichtigsten Dinge (bereits erwähnte Formulare gehörten nicht dazu) und freute mich dabei am Sonnenschein. Das Fenster unseres Büros liegt nach Osten und der Anblick des Waldrandes im warmen Licht wirkt motivierend. Kaum das die Sonne weiter wanderte zog es mich nach draußen. Bei einem Spaziergang entlang des Bachlaufs, der unser Grundstück säumt, entdeckte ich wunderschöne Quellen unter Steinen und Wurzeln. Für jemanden wie mich laden diese Ecken geradezu ein, die Verstecke der Feen, Wichtel und Waldgnome zu erkunden. Leider wirkt das Ganze auf den Fotos nicht so toll wie in natura.
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Beate & Lutz beim Mulchen |
Nach dem Spaziergang streute ich eine Mischung aus selbst produzierten Sägespänen und Asche aus unserem Ofen auf das Gartenstück vor dem Haus. Die Sonne wärmte dabei so schön, dass selbst ich Frostbeule im T-Shirt herumlief. Der Mulch aus Spänen und Asche dient im Übrigen der Bodendüngung. Die ganze Prozedur werden wir demnächst noch einmal wiederholen. Sobald wir wieder genug Späne und Asche haben.
Spannungen gab es diese Woche. Wir Menschen sind immerhin in der Lage, unsere Reibereien vernünftig in wichtigen Gesprächen zu klären. Bei den Tieren klappt das leider nicht so gut.
Unsere Trixi hat ein paar ordentliche Kratzer auf der Nase, die vermutlich von Andrés Katze Cleo stammen. Doch hält das Trixi davon ab, die beiden "Neulinge" einfach in Ruhe zu lassen? Nicht doch! Wo immer sie eine von beiden sieht, muss sie auch drauf. Mit Rascal und Isis verstehen sich Cleo und Luzi dagegen schon richtig gut und Xanadu beachten sie überhaupt nicht. Der ist einfach da.
Wenn es zwischen Xanadu und Emil mal genauso friedlich ginge. Nein, da ist der Hund wie Trixi. Heute glaubte ich gar, dass er blind und senil ist. (Alt genug dafür ist er immerhin!) Da sprang unser kleiner "Kampfhamster" mit gefletschten Zähnen an dem gut doppelt so großem Schäferhund hoch; ganz nach dem Motto: Viel Feind - viel Ehr! Emil sieht diese "Angriffe" dankenswerter Weise die meiste Zeit als Spiel und springt mit wedelndem Schweif um den Kleineren herum. Ich freue mich wirklich darauf, dass Mark uns mir Lykos besuchen kommt und die beiden Schäferhunde über das Feld und durch den Wald toben. Dann hat auch Xana mal seine Ruhe.
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Axel, Lutz & Beate auf dem Wildwechsel |
Heute beschlossen wir auch, dass der gemeinsame Sonntagsspaziergang durch den Wald gerne Tradition werden darf. Dieses Mal führte Axel uns alle an. Schon nach wenigen hundert Metern im Wald tasteten wir uns einen schmalen Wildpfad entlang und genau den bewaldeten Berg hinauf, den ich Samstag Morgen vom Bürofenster aus bewunderte. Für Veronika mit Höhenangst und ihrem Gewicht, war es sehr anstrengend, doch durch Teamarbeit schafften wir es gemeinsam, inklusive dem kleinen Lutz und zweier streitender Hunde, den Hang hinauf. Es folgte ein Marsch quer durch das Unterholz des Mischwaldes, der sich irgendwann zu einem Fichtenwald wandelte. Wir entdeckten den Bau eines Tieres (Fuchs oder Dachs?), jede Menge Bäume (Im Wald! Haha!), bei deren Anblick Axel gleich von unseren Bauvorhaben sprach, und eine Moosbewachsene Landschaft im Unterholz, in der durchaus Waldgnome hausen mochten. Ich fühlte mich wie Ronja Räubertochter kurz vor ihrem Frühlingsschrei. Zum Ende des Spaziergangs liefen für eine Weile sogar Xana und Emil einträglich nebeneinander. Wieder einmal wollte ich kaum glauben, dass dieser kleine Hund von mehr als 15 Jahren Lebensalter nach einem solchen Marsch noch so fit sein kann. Eine der vielen Quellen rund um unseren Bach muss ein versteckter Jungbrunnen sein.
Den Sonntag ließ ich nun mit einem entspannenden Bad bei Kerzenschein und einem guten Buch ausklingen.
Morgen fängt die Woche besonders früh an. Ich begleite Axel, Beate und Lutz nach Gütersloh. Da leitet Axel schon um 08:00 Uhr ein Seminar für Erzieherinnen, an dem ich teilnehmen möchte. Das heißt, wir müssen hier schon um 06:00 Uhr los. Das ist mitten in der Nacht! (Etwaige Japanisch sprechende und Evonik supportende ehemalige Arbeitskollegen dürfen ihre Kommentare gern für sich behalten. :o) )
Am Nachmittag hat Axel noch eine Runde Kinder-Yoga auf dem Terminkalender, worauf ich mich ebenfalls schon freue.
Der Rest der Woche wird geprägt sein von einem Termin bei zuvor erwähntem Amt und jede Menge Geburtstagen von André, Nik und meiner Nichte (von der ich immer noch nicht weiß, was sie sich wünscht -.- ).
Ich wünsche allen ebenfalls einen erfolgreichen Start in die Woche.
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