Sonntag, 23. April 2017

Ein Schatz voll Wahrheiten und Inspirationen

Es ist stimmig, dass der erste Post auf dem neuen Blog den Menschen gewidmet ist, die einen großen Anteil daran haben, dass es diese Seite überhaupt gibt; wenngleich der Beitrag aus organisatorischen Gründen zuerst auf meinem alten Blog (diesem hier) erscheint.

Eine Familie beeinflusst mein Leben


Ich meine Ka Sundance mit seiner Frau Katie und ihren gemeinsamen Kindern Benny, Jaro, Ronja, Joa, Luna und Sofia. Seit 2012 begleitet mich diese Familie, wobei - ehrlicherweise begleite ich eher sie. Ihnen wird vermutlich erst allmählich bewusst, dass ich überhaupt existiere. Ihr Einfluss auf mein Leben verschwindet für sie vermutlich an den Rand der Bedeutungslosigkeit, fühlen sich doch viele tausend Menschen weltweit von den Sundancers inspiriert.
Dank der Videos auf YouTube hatte ich den letzten Jahren viele Gelegenheiten, die Familie zu erleben. Wenngleich ich der Roh-Veganen-Ernährung (Mit diesem Thema beschäftigte sich Ka hauptsächlich, als ich die Familie im Internet entdeckte.), weiterhin skeptisch gegenüberstehe, sprach Ka so viele Wahrheiten aus, mit denen ich mich zum damaligen Zeitpunkt und bis heute beschäftige.

Mit 6 Kindern um die Welt

Nirgendwo wohnen, überall leben - wie wir das Glück suchten und fanden


Nach einigen eBooks veröffentlichte Ka im April 2017 sein erstes Buch zum Anfassen.
Obwohl ich bereits fast alles weiß, was es im Internet über die Familie zu lesen und zu sehen gibt, war mein Entschluss, das Buch zu kaufen, schnell gefasst. Beim Lesen wuchs meine Vorfreude zu Begeisterung!

ISBN 978-3-7423-0105-5
Mit leichten Worten, Witz und Charme berichtet Ka von seinen Reiseerlebnissen. Kleine Anekdoten, die noch nicht auf YouTube erzählt worden sind, halten auch für alte Hasen unter den Sundance-Fans Neuigkeiten zum Schmunzeln bereit. Doch für mich befindet sich der Schatz in diesem Buch nicht bei den Reiseberichten. Die Videos auf YouTube sind um weiten eindrucksvoller und weckten selbst bei mir eine Sehnsucht in die Ferne.

Das Juwel liegt in der Erfahrung eines Mannes, der trotz großer Steine auf seinem Weg, seinem Traum folgt und diesen, mit der Unterstützung seiner Familie, lebt. Ka erzählt, wie er die Lieben seines Lebens fand (Katie und das Reisen!), und wie im Laufe der Jahre seine Familie wächst. Er führt mich, als Leserin, nicht nur in ferne Länder, sondern auch auf eine Reise in die Armut, Ungewissheit und in Ängste. Meine Existenzängste, die er ähnlich vielleicht auch einst gehabt hat. Ebenso begleitet er mich wieder hinaus, indem er immer wieder von dem unerschütterlichen Glauben berichtet und wie seine Familie dank diesem stets neue Wunder erfuhr.

Ganz nebenbei spricht er Themen an, die zum Teil in Deutschland noch nicht gesellschaftsfähig sind, die seine Familie aber ganz selbstverständlich lebt. Die Art, wie Katie und Ka ihre Kinder im Leben begleiten. Schlüsselworte, bei denen ich allzu oft verständnislose Blicke ernte, wenn ich sie erwähne.
Natürliche Hausgeburten, windelfreie Erziehung, Familienbett, Kinder körpernah tragen, Krankheiten durch eine Änderung des Lebenswandels und der Ernährung heilen und das große Tabu-Thema: Schulfrei lernen.
Die Familie Sundance lebt all dies natürlich und ebenso erzählt Ka von seinen Beweggründen und Erfahrungen, ohne sich dabei in einen Moralapostel zu verwandeln.

„Denn selbst Gesundheit, Geld und viel Freizeit machen nicht automatisch glücklich. Es braucht mehr. Für wahres Glück braucht es Bedeutung.“ - Ka Sundance

Gleichermaßen authentisch berichtet er von der Entstehung und dem Wachstum eines Online-Unternehmens, das sich stetig wandelt. Während ich von dem System des Business und die Art, wie es weitergegeben wird, bereits seit Anfang des Jahres überzeugt bin, mag bei so manchem Skeptiker dieses Buch dazu beitragen und ihn inspirieren. Es ist eine weitere Wahrheit, dass es möglich ist, frei, unabhängig und mit geringem Aufwand einen solchen Lebensstil zu genießen. Katie und Ka sind als Wegbereiter, Mentoren und Inspiratoren etwas Besonderes, doch schon lange nicht mehr die Einzigen, die diesen Traum leben.

Die Krone unter all den Juwelen in diesem Buch besteht aus dem letzten Kapitel. Hier wird eine Vision in Worte gepackt und verbreitet, um ihre Energie ans Universum zu senden. Ich bin überzeugt, dass es den Sundancers gelingen wird, ihren Traum Realität werden zu lassen. Nicht nur, weil es ihnen bisher immer gelang, sondern weil unsere Welt genau so eine Realität braucht. Die Zeit dazu ist gekommen und ich werde mein Bestes geben, um meinen Teil dazu beizutragen.

Sunny

P.S.: Hier gibt es das Buch online zu kaufen: www.mit6kindernumdiewelt.de
(Auch wenn ich immer dafür bin, den lokalen Handel zu unterstützen und Bücher durch Bestellungen bei der Buchhandlung bekannt zu machen. ;) )

Montag, 23. Januar 2017

Tagebuch vom 23.01.2017

Ich habe heute...

  • ein Rezept auf meinem Blog online gestellt.
  • einen Glaubenssatz für heute formuliert.
  • mich wieder einmal von einem Video von Ka inspirieren lassen.
  • mich mit dem Gedanken auseinander gesetzt, was ich über meine Gesundheit denke.
  • ein weiteres Video geschaut, in dem Ka von seinen Erlebnissen berichtet

Video von Ka:




Meine Gesundheit und ich

Meine Gesundheit ist ein Teil von mir. Mit meinem körperlichen Wohlbefinden drücken sich meine Seele und mein Unterbewusstsein aus. Bin ich krank, habe ich Schmerzen oder andere Leiden, sind dies Symptome deren Ursachen in meinem Innern liegen.
Festgesetzte Ängste, Traumas und wenig hilfreiche Glaubenssätze können solche Wurzeln sein. Sehe ich meine Ängste an, gehe meinen Traumas auf den Grund, lasse ich damit verbundene Emotionen zu und ändere meine Glaubenssätze, wirkt sich dies auf mein körperliches Wohlbefinden aus.

Es spielt eine wichtige Rolle, was ich zu mir nehme - nicht nur an Lebensmitteln.
Was ich von Außen aufnehme, beobachte, in jeder Hinsicht wahrnehme, wirkt sich auf mein Inneres und mein Äußeres aus.
Welche Gefühle und Gedanken meine Beobachtungen begleiten, beeinflussen meine Gesundheit.

Angst, Wut, Zorn, Zweifel, Eifersucht, Neid, sowie alle weiteren Gefühle und Gedanken, bei denen ich mich unwohl fühle, führen auf Dauer zu Krankheiten.
Wenn ich meinen Frieden mit diesen Gedanken und Gefühlen schließe, kann ich heilen.


Der Quell der Heilung ruht in mir


Es liegt einzig an mir, gesund zu sein. Ich kann Hilfe auf dem Weg der Heilung annehmen. Diese kann aus der Natur kommen; wie Lebensmittel, Kräuter, Steine und andere natürliche Heilmittel. Sie kann aus Worten bestehen, wenn mit Menschen neue Sichtweisen vermitteln. Sie kann aus Energien bestehen, die auf vielfältigen Wegen zu mir finden. Doch der Quell der Heilung ruht in mir.

Je mehr ich lache und liebe, je mehr ich mir selbst zutraue und mich selbst mag, je mehr ich tue, was ich liebe und wobei ich mich wohl fühle, umso gesünder bin ich.

Es ist ein Schritt, dies intellektuell zu erfassen - und ein viel größerer, auch danach zu handeln.

Namasté Ka!

Mein Glaubenssatz

Ich komme ins Handeln.

Dinkel-Weizen-Brot

Bereits vor etlichen Monaten entdeckte ich im Internet ein Rezept für schnelle Brötchen ohne Hefe. Bei meinen Tageskinder waren diese stets der Renner, da ich das Grundrezept nach Lust und Laune abwandelte. Inzwischen nutze ich das Grundrezept auch für Brote und probiere immer wieder neue Variationen aus. In Zukunft möchte ich euch daran teilhaben lassen.

Dinkel-Weizen-Brot

  • für eine Kastenform von ca. 20 cm x 10 cm
  • Zubereitungszeit des Teigs: ca. 10 Minuten
  • Backzeit: ca. 30 Minuten

Zutaten:

  • 150g Weizen Vollkorn Mehl
  • 150g Dinkelmehl (630)
  • 1 Pr. Salz
  • 1 TL Zucker
  • 2 TL Natron
  • 300 ml Buttermilch
  • Butter (zum Einfetten der Backform)

Rezept:

Mehl, Salz, Zucker und Natron werden in einer Schüssel verrührt. Anschließend wird die Buttermilch hinzu gegeben. Der Teig sollte klebrig, allerdings nicht zu fest oder zu flüssig sein.
Der Backofen wird auf 220°C (Ober- und Unterhitze) vorgeheizt.
Die Kastenform wird mit Butter eingefettet. Anschließend wird der Teig eingefüllt und glatt gestrichen.

Die Kastenform wird anfangs auf die mittlere Schiene in den Ofen geschoben. Nach 15 bis 20 Minuten ist ratsam, die Bräunung zu prüfen. Sollte das Brot zu dunkel werden, kann es hilfreich sein, die Form auf die unterste Schiene zu schieben und/oder die Oberhitze auszuschalten.
Nach 30 Minuten wird der Stäbchentest gemacht. Bleibt kein Teigrest mehr am Holzstäbchen kleben, ist das Brot durch gebacken. Es wird aus dem Ofen geholt und sollte sich leicht aus der Kastenform lösen lassen. Es ist hilfreich, das Brot auf einem Gitterrost o.ä. auskühlen zu lassen.

Sonntag, 19. Juli 2015

Mit jedem NICHT wehrst du dich gegen dein Wohlbefinden


Sara hatte noch nicht einmal den halben Tag hinter sich und schon zwei Seiten voller Neins, über die sie mit Salomon reden wollte.
Saras Nachmittag stellte sich als ebenso furchtbar heraus wie der Morgen. Sie konnte ihrer Liste noch das Folgende hinzufügen:

WIRF NICHT DAMIT HERUM!
HÖR DAMIT AUF!
ICH SAGTE NEIN!
HAST DU NICHT GEHÖRT?
HABE ICH MICH NICHT DEUTLICH GENUG AUSGEDRÜCKT?
HÖR AUF ZU DRÄNGELN!
ICH WILL ES NICHT NOCH EINMAL SAGEN MÜSSEN!

Am Ende des Tages war Sara völlig erschöpft. Es kam ihr so vor, als wehrte sich die ganze Welt gegen ihr Wohlbefinden.
„Junge, Junge, Salomon, du hast Recht! Fast alle sagen nein statt ja. Selbst ich, Salomon. Ich weiß doch, was ich tun soll, und doch kann ich es nicht.“
NICHT EINMAL ICH KANN ES, schrieb Sara auf ihre Liste.
Was für ein Tag.
Das ist ja eine ganz ansehnliche Liste, Sara. Du scheinst einen erfüllten Tag gehabt zu haben.
„Ach Salomon, du hast ja keine Ahnung. Das sind nur ein paar von den Dingen, die ich heute gehört habe. Die Leute sagen fast immer nein, Salomon. Und sie merken es nicht einmal! Und ich auch nicht, Salomon. Das ist wirklich schwierig.“
Sara, wenn du erst einmal weißt, worauf du zu achten hast, und wenn du erkennst, was dein Ziel ist, ist es nicht mehr so schwierig. Sara, lies mir etwas von deiner Liste vor. Dann zeige ich dir, was ich meine.
„KOMM NICHT ZU SPÄT.“
Sei pünktlich.
„WIR WOLLEN DOCH NICHT, DASS UNSER BESUCH EIN UNORDENTLICHES HAUS VORFINDET.“
Wir möchten, dass sich unsere Gäste in unserem Haus wohl fühlen.
„LASS NICHT DIE KALTE LUFT HEREIN.“
Wir wollen ein schönes, warmes Heim haben.
„KOMM NICHT ZU SPÄT ZUR SCHULE.“
Wenn du pünktlich bist, fühlst du dich gut.
„DU WILLST DOCH NICHT HINFALLEN.“
Konzentriere dich auf deinen Körper.
„DAS WIRD NICHT LEICHT SEIN.“
Es wird mir gelingen.
„AUF DEM FLUR WIRD NICHT GERANNT.“
Nimm Rücksicht auf andere.
„ES IST NICHT GESTATTET, WÄHREND DES UNTERRICHTS ZU REDEN.“
Lasst uns gemeinsam lernen.
„ES IST NICHT GESTATTET, WÄHREND DES UNTERRICHTS AUS DEM FENSTER ZU SCHAUEN.“
Es ist zu deinem eigenen Nutzen, aufmerksam zu sein.
„ES IST NICHT GESTATTET, HAUSAUFGABEN VERSPÄTET ABZUGEBEN.“
Lasst uns miteinander Schritt halten und gemeinsam arbeiten.
„ES IST NICHT GESTATTET, HAUSTIERE MITZUBRINGEN.“
Eure Tiere fühlen sich zu Hause viel wohler.
„Sagenhaft, Salomon, du hast den Bogen wirklich raus!“
Sara, auch du wirst es bald können. Man muss es nur üben. Welche Worte du benutzt, ist nicht so wichtig. Was dir schadet, ist das Gefühl, dass du dich gegen etwas zur Wehr setzt. Als deine Mutter sagte: „Lass die Tür nicht offen“, wehrte sie sich mit Sicherheit gegen etwas, das sie nicht wollte. Aber selbst wenn sie gesagt hätte: „Mach die Tür zu“, hätte sie immer noch mehr an das gedacht, was sie nicht wollte. Daher wäre ihre Absicht eine Abwehr gewesen.Verstehst du, dass du in das hinein spüren solltest, statt dich gegen etwas zu wehren, was du nicht möchtest?Sicher weisen deine Worte darauf hin, in welche Richtung du gehst, aber deine Gefühle sind ein besserer Hinweis darauf, ob du etwas zulässt oder dich gegen etwas wehrst.Ich wünsche dir viel Spaß dabei, Sara. Wenn du dich dagegen wehrst, nein zu sagen, wehst du dich immer noch. Es geht darum, mehr davon zu reden, was du möchtest. Und wenn du das tust, dann wird dein Leben immer besser. Du wirst schon sehen.
S. 165-168

Samstag, 18. Juli 2015

Ein Glied in der Kette der Freude

ISBN-13: 978-3-7787-7173-0
„Salomon, warum sind die Leute so gemein?“
Sind denn wirklich alle Menschen gemein, Sara? Das war mir noch gar nicht aufgefallen.
„Na ja, vielleicht nicht alle, aber die meisten schon. Ich verstehe nur nicht, warum. Wenn ich gemein bin, fühle ich mich schrecklich.“
Wann bist du gemein, Sara?
„Meistens, wenn jemand anders zuerst gemein war. Ich glaube, ich werde dann gemein, um es ihm heimzuzahlen.“
Hilft das?
„Ja“, antwortete Sara kleinlaut.
Und wie, Sara? Fühlst du dich besser, wenn du es ihnen heimzahlst? Ändert das etwas oder kannst du dadurch ihre Gemeinheit ungeschehen machen?
„Wahrscheinlich nicht.“
Nach meiner Erfahrung setzt das nur noch mehr Gemeinheit in die Welt. Es ist so, als würdest du ein Glied in der Kette des Schmerzes werden. Erst leiden sie, dann leidest du und dann trägst du dazu bei, dass jemand anders leidet und so weiter.
„Aber wer hat denn mit dieser schrecklichen Kette des Schmerzes angefangen?“
Es spielt eigentlich keine Rolle, wie das alles angefangen hat. Wichtig ist, was du damit machst, wenn sie dich erreicht. Worum geht es hier, Sara? Warum bist du ein Teil der Kette des Schmerzes geworden?
Sara, der speiübel war, erzählte Salomon von Donald, dem Neuen, und von seinem ersten Schultag. Sie sprach von den Angebern, die immer etwas zu finden schienen, mit dem sie Donald aufziehen konnten. Sie erzählte auch von dem Vorfall, der sich gerade erst im Flur abgespielt hatte. Und als sie beim Berichten diese Vorfälle noch einmal durchlebte, spürte sie, wie in ihr wieder die Wut hochkam. Als sich eine Träne aus ihrem Auge stahl und ihr die Wange hinunterlief, wischte sie sie wütend mit dem Ärmel weg. Sara war verstört darüber, dass sie schniefte und schluchzte, statt sich wie sonst angeregt mit Salomon zu unterhalten. So sollte es bei Salomon überhaupt nicht sein.
Die Eule war lange Zeit still, während chaotische Gedanken durch Saras Kopf schossen. Sie spürte, dass Salomon sie aus seinen großen liebevollen Augen beobachtete, aber es war ihr überhaupt nicht peinlich. Fast schien es, als ob Salomon etwas aus ihr herauslocken wollte.
Also, klar ist, was ich nicht will, dachte Sara. Ich möchte mich nicht so fühlen. Besonders dann nicht, wenn ich mit Salomon rede.
Sehr gut, Sara. Du hast gerade ganz bewusst den ersten Schritt gemacht, um die Kette des Schmerzes zu durchbrechen. Du hast ganz bewusst erkannt, was du nicht willst.
„Und das ist gut?“; staunte Sara. „Ich fühle mich aber gar nicht gut!“
Das liegt daran, dass du nur den ersten Schritt gemacht hast, Sara. Es gibt noch drei weitere.
„Was ist der nächste Schritt, Salomon?“
Also, Sara, es ist nicht schwer herauszufinden, was du nicht willst. Stimmst du mir zu?
„Ja, wahrscheinlich schon. Also, meistens weiß ich das schon.“
Woher weißt du, dass du an etwas denkst, das du nicht willst?
„Ich weiß es einfach irgendwie.“
Du weißt es, weil du dann etwas Bestimmtes fühlst, Sara. Wenn du über etwas sprichst oder an etwas denkst, das du nicht willst, nimmst du immer ein negatives Gefühl wahr - Wut, Enttäuschung, Verlegenheit, Schuld oder Angst. Dir geht es nicht gut, wenn du an etwas denkst, das du nicht willst.
Sara dachte an die vergangenen Tage, in denen sie mehr negative Gefühle gehabt hatte als sonst. „Du hast Recht, Salomon“, sagte sie. „Ich habe das in der letzten Woche oft gespürt, wenn ich gesehen habe, wie die fiesen Typen auf Donald herumhacken. Seit ich dir begegnet bin, bin ich so glücklich gewesen. Und dann wurde ich so wütend, weil sie Donald fertig machten. Ich kann jetzt sehen, dass meine Gefühle etwas damit zu tun haben.“
Gut, Sara. Dann wollen wir jetzt über den zweiten Schritt reden. Wenn du weißt, was du nicht willst, sollte es dann nicht einfach sein, herauszufinden, was du willst?„Also...“, begann Sara, die verstehen wollte, aber nicht sicher war, worauf das hinauslief.
Wenn du krank bist, was möchtest du dann?
„Ich möchte gesund werden“, antwortete Sara spontan.
Wenn du nicht genug Geld hast, um dir etwas zu kaufen, das du haben möchtest, was wünscht du dir dann?
„Mehr Geld“, kam die Antwort.
Siehst du, Sara, das ist der zweite Schritt, um die Kette des Schmerzes zu zerbrechen. Schritt eins ist die Erkenntnis dessen, was du nicht willst. Schritt zwei besteht darin, dich zu entscheiden, was du willst.“
„Also, das ist ja einfach.“ Sara ging es allmählich besser.
Der dritte Schritt ist der wichtigste, Sara. Diesen kennen die meisten Menschen nicht. Schritt drei lautet: Sobald du erkannt hast, was du möchtest, musst du es wirklich fühlen. Du musst darüber sprechen, warum du es willst; beschreiben, wie es wäre, es zu haben; es erklären; so zu tun, als ob du es hättest oder dich an etwas Ähnliches erinnern. Auf jeden Fall musst du so lange daran denken, bist du es fühlst. Beschäftige dich so lange mit dem, was du möchtest, bis du ein Gefühl des Wohlbehagens verspürst.Sara traute ihren Ohren nicht. Salomon ermutigte sie doch tatsächlich, ihre Zeit damit zu verbringen, sich Dinge vorzustellen. Deshalb hatte sie ja schon mehr als einmal Ärger gehabt. Es schien, als ob Salomon ihr das genaue Gegenteil von dem erzählte, was ihr die Lehrer in der Schule beizubringen versuchten. Aber sie hatte gelernt, Salomon zu vertrauen. Und sie war auf jeden Fall bereit, etwas Neues auszuprobieren. Was ihr die Lehrer erzählt hatten, funktionierte ja offensichtlich nicht.
„Warum ist der dritte Schritt der wichtigste, Salomon?“
Weil du erst dann wirklich etwas veränderst, wenn du deine Gefühle verändert hast. Sonst bleibst du ein Glied in der Kette des Schmerzes. Aber wenn du deine Gefühle veränderst, bist du ein Glied in der anderen Kette - man könnte sagen, in Salomons Kette.„Wie heißt denn deine Kette, Salomon?“
Eigentlich habe ich ihr keinen Namen gegeben. Man muss sie fühlen. Aber man könnte sie Kette der Freude nennen oder Kette des Wohlbefindens. Die Glückskette. Es ist eine ganz natürliche Kette, Sara. Das ist es, was wir wirklich sind.„Aber wenn sie so natürlich ist, wenn sie das ist, was wir alle sind, warum fühlen sich dann nicht mehr Menschen öfter gut?“
Die Menschen, wollen, dass es ihnen gut geht, und die meisten Menschen wollen auch sehr gern gut sein. Und das ist gerade Teil des Problems.„Was soll das heißen? Wie kann es ein Problem sein, wenn man gut sein möchte?“
Also, Sara, die Leuten möchten gut sein. Daher schauen sie sich an, wie andere Leute leben, um herauszufinden, was gut ist. Sie schauen sich die Verhältnisse an, in denen sie leben, und dann sehen sie Dinge, die sie für gut halten, und Dinge, die sie für schlecht halten.„Und das soll schlecht sein? Was soll denn daran schlecht sein, Salomon?“
Mir ist aufgefallen, dass die meisten Menschen nicht darauf achten, wie sie sich fühlen, wenn sie sich die Verhältnisse - gut oder schlecht - anschauen. Und da läuft die Sache aus dem Ruder. Statt sich bewusst zu sein, dass sich das, was sie sich anschauen, auf sie auswirkt, achten sie auf ihrer Suche nach dem Guten immer auf das Schlechte und versuchen, es wegzudrängen. Das Problem dabei ist einfach, dass sie Glieder in der Kette des Schmerzes geworden sind, wenn sie immer das ablehnen, was sie für schlecht halten. Die Menschen sind mehr daran interessiert, sich die Verhältnisse anzuschauen, die zu analysieren und zu vergleichen, als darauf zu achten, wie sie sich dabei fühlen. Und häufig ziehen sie die Verhältnisse wieder in die Kette des Schmerzes hinein.Sara, denk einmal an die letzten Tage. Versuch dich an deine stärksten Gefühle zu erinnern. Was war geschehen, als es dir in der letzten Woche so schlecht ging, Sara?„Ich fühlte mich furchtbar, als Tommy und Lynn sich über Donald lustig machten. Mir ging es schrecklich, als die Kinder Donald ausgelacht haben. Aber am schlimmsten fühlte ich mich, als Donald mich anschrie. Dabei habe ich doch nur versucht, ihm zu helfen, Salomon.“
Gut, Sara. Lass und darüber reden. Was hast du getan, als du dich so mies gefühlt hast?„Ich weiß nicht, Salomon. Eigentlich habe ich gar nichts getan. Ich hab‘ wohl die meiste Zeit zugeschaut.“
Das ist genau richtig, Sara. Du hast die Situation beobachtet. Aber die Situationen, die du beobachtest, sind genau diejenigen, die dich dazu bringen, ein Glied in der Kette des Schmerzes zu werden.„Aber Salomon“, erwiderte Sara, „wie soll man denn das, was falsch ist, nicht sehen? Und wie soll man sich denn nicht schlecht fühlen, wenn man es sieht?“
Eine sehr gute Frage, Sara. Ich verspreche dir, dass ich sie dir ausführlich beantworten werde, wenn die Zeit gekommen ist. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, dies alles auf einmal zu verstehen. Der Grund, warum es zuerst schwierig ist, es zu verstehen, ist einfach der, dass man dir beigebracht hat, etwas außerhalb deiner selbst zu beobachten - dass man dir aber nicht beigebracht hat, zu beobachten, wie du dich dabei fühlst. Folglich bestimmen äußere Situationen und Verhältnisse dein Leben. Wenn du etwas Gutes siehst, reagierst du darauf mit einem guten Gefühl, und wenn du etwas Schlechtes siehst, reagierst du darauf mit einem schlechten Gefühl. Weil Dinge außerhalb von euch selbst euer Leben bestimmen, sind viele von euch so frustriert. Deshalb werden auch weiterhin so viele Menschen Glieder in der Kette des Schmerzes werden.„Wie kann ich denn aus der Kette ausbrechen, damit ich auch anderen helfen kann auszusteigen?“
Nun, Sara, dafür gibt es viele Möglichkeiten. Aber die, die mir am besten gefällt, weil sie am schnellsten funktioniert, ist die: Denke Gedanken der Anerkennung und Dankbarkeit.„Anerkennung und Dankbarkeit?“
Ja, Sara. Konzentriere dich auf irgendetwas oder irgendjemanden und finde die Gedanken, durch die es dir am allerbesten geht. Erkenne andere Menschen oder Situationen so gut wie möglich an, würdige sie, lerne sie schätzen, sei ihnen dankbar, erkenne das Gute in ihnen. Das ist die beste Möglichkeit, ein Glied in der Kette der Freude zu werden.Weißt du noch, was der erste Schritt ist?„Zu erkennen, was ich nicht will“, antwortete Sara wie aus der Pistole geschossen. Das hatte sie begriffen.
Und der zweite Schritt?„Zu erkennen, was ich will.“
Sehr gut, Sara. Und der dritte Schritt?„Ach Salomon, das hab‘ ich vergessen“, jammerte Sara, die wegen ihres schlechten Gedächtnisses von sich selbst enttäuscht war.
Der dritte Schritt besteht darin, das Gefühl zu finden, das zu dem passt, was du willst. So lange darüber zu reden, bis du fühlst, dass du es bereits hast.„Salomon, du hast mir noch nicht gesagt, was der vierte Schritt ist“, fiel Sara plötzlich ein.
Ah ja, der vierte Schritt ist der beste, Sara. Jetzt bekommst du nämlich, was du möchtest. Schritt vier ist die so genannte psychische Manifestation deines Wunsches.Viel Spaß dabei, Sara, und streng dich nicht zu sehr dabei an. Übe einfach Anerkennung und Dankbarkeit. Das ist der Schlüssel. S. 61-69

Donnerstag, 16. Juli 2015

Erzähl mir von dem, was du möchtest

ISBN-13: 978-3-7787-7173-0
„Ich wünschte, ich könnte fliegen - so wie du, Salomon.“Warum Sara? Warum würdest du gern fliegen?„Ach, Salomon, es ist so langweilig, immer nur auf der Erde herumzugehen. Es ist so langsam. Man braucht ewig, um irgendwo hinzukommen, und man kann auch nicht viel sehen. Nur die Dinge, die sich hier unten auf der Erde befinden. Wie langweilig!“Sara, es kommt mir vor, als hättest du meine Frage nicht beantwortet.„Hab‘ ich aber, Salomon. Ich sagte, ich würde gern fliegen, weil...“Weil du nicht auf der langweiligen Erde herumlaufen wolltest. Aber du hast mir nicht gesagt, warum du fliegen möchtest. Du hast nur gesagt, warum du nicht nicht fliegen möchtest.„Das ist etwas anderes?“Aber ja, Sara. Etwas völlig anderes. Versuch es noch einmal.Sara war zwar überrascht, dass Salomon so plötzlich beschlossen hatte, so kleinlich zu sein, aber sie setzte noch einmal an. „Also gut. Ich möchte fliegen, weil Gehen nicht besonders viel Spaß macht und weil man hier auf der Erde nur langsam vorankommt.“Sara, merkst du, dass du immer noch darüber redest, was du nicht möchtest und warum du es nicht möchtest? Versuch es noch einmal.„Okay. Ich möchte fliegen, weil... Ich verstehe es nicht, Salomon. Was soll ich denn sagen?“Ich möchte, dass du mir sagst, was du möchtest, Sara.„Ich möchte fliegen!“, schrie Sara, die von Salomons Begriffstutzigkeit mittlerweile ziemlich genervt war.Sag mir jetzt, warum du fliegen möchtest, Sara. Wie wäre es wohl? Wie würde es sich anfühlen? Mach es wirklich für mich. Erklär mir mal, wie es sich anfühlen würde zu fliegen. Ich möchte nicht von dir hören, wie es auf der Erde ist oder wie es ist, nicht zu fliegen. Ich möchte, dass du mir erzählst, wie es ist zu fliegen.Sara schloss die Augen, weil sie allmählich anfing zu begreifen, worauf Salomon hinauswollte. Dann versuchte sie es noch einmal. „Fliegen fühlt sich frei an, Salomon. So wie schweben, nur schneller.“Was würdest du sehen, wenn du fliegen könntest?„Ich würde unter mir die ganze Stadt sehen. Ich könnte die Hauptstraße sehen und die Autos und die Fußgänger. Ich könnte den Fluss sehen und meine Schule.“Wie fühlt es sich an zu fliegen, Sara? Beschreib das Gefühl des Fliegens.Sara hielt mit geschlossenen Augen inne und stellte sich vor, dass sie hoch über der Schule flog. „Es würde solchen Spaß machen, Salomon. Fliegen muss doch einfach Spaß machen. Ich könnte so schnell wie der Wind dahingleiten. Ich würde mich so frei fühlen. Es fühlt sich gut an, Salomon!“ Sara erzählte weiter, völlig in ihrer Vorstellungskraft aufgehend. Und plötzlich spürte Sara dieselbe Kraft, die sie in Salomons Flügeln gespürt hatte, wenn er sich Tag für Tag von seinem Pfosten in die Luft erhoben hatte. Sie spürte ein erhebendes Gefühl in sich, das ihr den Atem raubte. Ihr Körper schien einen Augenblick lang tonnenschwer gewesen zu sein, um dann im nächsten vollkommen schwerelos zu werden. Und dann flog Sara.
S. 49ff

Also, Sara, was hast du heute gelernt? Salomon lächelte sie an.„Hab‘ ich gelernt, dass ich über die ganze Stadt fliegen kann, ohne dass Zeit vergeht?“, fragte Sara vorsichtig. Ob es das war, was Salomon hören wollte? „Ich habe gelernt, dass Jason und Billy mich nicht hören oder sehen können, wenn ich fliege, weil sie zu jung oder noch nicht so weit sind. Ich habe gelernt, dass es da oben überhaupt nicht kalt ist, wenn man fliegt.“Das ist alles schön und gut und wir können später darüber reden. Aber ist dir aufgefallen, Sara, dass du nicht das bekommen konntest, was du wolltest, solange du darüber geredet hast, was du nicht wolltest? Aber als du anfingst, darüber zu reden, was du wolltest - und was noch wichtiger ist, als du fühlen konntest, was du wolltest -, da bekamst du es augenblicklich.Sara war still und versuchte sich zu erinnern. Aber es fiel ihr nicht leicht, sich an irgendetwas zu erinnern, das sie vor dem Flug gedacht oder gefühlt hatte. Sie wollt lieber nur an Flug selbst denken.Sara, denk so oft wie möglich darüber nach. Und übe es so oft wie möglich.„Du möchtest, dass ich das Fliegen übe? Gut!“Nicht nur zu fliegen, Sara. Ich möchte, dass du übst, an das zu denken, was du möchtest und warum du es möchtest, bis du es wirklich fühlen kannst. Das ist das Wichtigste, das du von mir lernen wirst, Sara. Viel Spaß dabei.
S. 55f

Mittwoch, 6. Mai 2015

Der April 2015 in Bildern

Anfang April gibt es noch mal Schnee


Der Osterhase war im Glessetal

 

Und bei den Weltentdeckern

 

Drei Brüder kuscheln


Mama mit dem Jüngsten


Elia der Baumeister

  

Elia wollte unbedingt bei mir schlafen. Als ich ins Bett wollte überlegte ich: Und wo schlafe ich?


Kletterprofis



Brüder in Eintracht

 

Wenn der kleine Bruder vom großen lernt

 


Faszination Bagger...


...auch wenns laut wird


Ein Highlight im April: Die Zugfahrt der Weltentdecker...


...mit Picknick am Weserufer in Höxter...


...und bestaunen der Zirkustiere, die dort lagern.

Die Jungs und ihre neuen Trecker


Die neuen Bewohner in der Glessemühle: Rosalie und Wilma



Axel beim Zaunbau



Unsere Hühner und Puten, die dem Fuchs entkamen und nicht grad glucken




Montag, 6. April 2015

Konfliktlösung: Positive Handlungssprache

Facharbeit zur "Friedvollen Kommunikation" - Teil 5


In einem Konflikt ist es nicht ausreichend, wenn alle sehen, was die jeweils anderen Beteiligten brauchen und fühlen. Der nächste und letzte Schritt ist eine Aktion, die die Bedürfnisse aller erfüllt. Hierfür ist es hilfreich, die geplante Strategie klar und eindeutig in gegenwartsbezogener, positiver Handlungssprache vorzubringen.
ROSENBERG, MARSHALL „DAS KÖNNEN WIR KLÄREN!“ S. 21


Handlungsstrategien

Während Bedürfnisse unspezifisch sind, beziehen sich Handlungsstrategien - in Form von Wünschen, Bitten, Sehnsüchten und „Lösungen“ - auf spezielle Menschen, die ganz spezifische Handlungen ausführen.
Um das Bedürfnis nach Hunger zu befriedigen, kann ich mir z.B. rasch ein Brot schmieren, etwas kochen, auswärts Essen gehen oder jemanden bitten, etwas zu kochen. Dies sind alles Strategien.

Insbesondere bei einem Konflikt, bei dem auf eine Lösung hingewirkt wird, mit der die Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllt werden, ist es sinnvoll, aktive Handlungsstrategien zu benennen. Dies bedeutet, dass ich deutlich sage, was ich möchte, das mein Gegenüber tut.
Das Wort „zuhören“ z.B. ist kein Verb, das eine aktive Handlung ausdrückt. Wer zuhört ist passiv. Es ist sicher ein gängiger Wunsch zu sagen: „Ich möchte, dass du mir zuhörst.“, doch ist dies kein Weg ein Bedürfnis zu befriedigen. Die Formulierung „Bitte sag mir, was du gehört hast.“ lässt die andere Person aktiv werden. Zugleich lässt sich so überprüfen, ob das Gesagte auch so angekommen ist, wie es gemeint war. Das Bedürfnis nach Verständnis (verstanden werden) wird erfüllt.

Positive Sprache in der Konfliktlösung

Es nur respektvoll und einer Lösung förderlich, wenn das, was von einer anderen Person gewünscht wird, als Bitte vorgetragen wird. Weiterhin lässt eine solche Bitte ein „Nein“ als Antwort zu. Denn wenn eine Person „Nein“ sagt, wird mit der vorgeschlagenen Lösung ein Bedürfnis nicht erfüllt. Statt auf ein widerwilliges „Ja“ zu bestehen, ist es angebrachter, nach einer anderen Strategie zu suchen.

Aber ist dir aufgefallen, Sara, dass du nicht das bekommen konntest, was du wolltest, solange du darüber geredet hast, was du nicht wolltest? Aber als du anfingst, darüber zu reden, was du wolltest [...], da bekamst du es augenblicklich.
Die Eule Salomon
HICKS, ESTHER & JERRY
„SARA UND DIE EULE“ S. 55f.

Diesem Zitat aus dem Kinderbuch ist kaum noch etwas hinzuzufügen. Gerade bei einem Konflikt ist es hilfreich, dass zu benennen, was gewünscht wird und nicht das, was jemand nicht möchte.

Positive Sprache im Alltag

Wie helfen wir unseren (Tages-)Kindern aus der Spirale der „Macht über andere“-Sprache heraus? Oder besser: Wie vermeiden wir, dass Kinder eine solche Sprache und das dazu gehörende Verhalten entwickeln?
Am Einfachsten ist es, das vorzuleben, was wir erleben möchten und ebenso das, von dem wir wünschen, dass es unsere Kinder leben.
Am Einfachsten? Ganz bewusst hebe ich dies hervor, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer dieses Vorleben für einen Erwachsenen ist, der mit einer solchen Macht-Sprache aufgewachsen ist - und das sind sicherlich die meisten von uns.

Wenn du über etwas sprichst oder an etwas denkst, das du nicht willst, nimmst du immer ein negatives Gefühl wahr - Wut, Enttäuschung, Verlegenheit, Schuld oder Angst. Dir geht es nicht gut, wenn du an etwas denkst, das du nicht willst.
Die Eule Salomon
HICKS, ESTHER & JERRY
„SARA UND DIE EULE“ S. 63

Positive Sprache in (Bilder-)Büchern

In unserem Haushalt achten wir sehr genau darauf, welche Bücher wir meinen Neffen Lutz und Elia vorlesen. Mir fällt kein einziges Buch für das Alter der Beiden (inzwischen 5J. und 2,5J.) ein, in dem Formulierungen, die zu dieser Macht-Sprache gehören, vollständig weggelassen wurden. Selbst in dem von mir (einst in der Originalfassung der Facharbeit) angehängtem Kinderbuch, in dem es explizit um Friedvolle Kommunikation geht, tauchen folgende Worte auf: ...ohne dass sie krank werden muss.
In dem Buch geht es darum, dass Sophie ihr kurzes, rotes Kleid anziehen möchte, doch ihr Vater ist dagegen, denn draußen schneit es. Das Mädchen möchte selbst entscheiden, was es anzieht und der Vater sorgt sich, dass seine Tochter krank wird. Sophie muss nicht krank werden. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass sie krank wird, wenn sie in einem dünnen Sommerkleid im Schnee spielen geht. Wir helfen uns, in dem wir gewöhnlich alle Bücher selbst lesen, ehe wir sie vorlesen, und die ungewünschten Sätze beim Lesen umformulieren.

Positive Sprache in Liedern

Auch in vielen Kinder- und Volksliedern ist die Macht-Sprache oder negative Sprache versteckt. Wir singen mit den Kindern Lieder, in deren Texten vorkommt, was sie nicht tun sollen oder was nicht geschehen soll, anstatt etwas, das gewünscht ist.
Auch solche Lieder reimen wir um. Hier zwei Beispiele:

Brüderchen komm tanz mit mir
Brüderchen komm tanz mit mir,
beide Hände reich ich dir.
Einmal hin, einmal her,
rundherum,
(das ist nicht schwer!) gefällt uns sehr!

Hopp, hopp, hopp
Hopp, hopp, hopp
Pferdchen lauf Galopp!
Über Stück und über Steine,
(aber brich dir nicht die Beine.) bitte lass die Beine heile.
Hopp, hopp, hopp
Pferdchen lauf Galopp!


Friedvolle Kommunikation zur Konfliktlösung


Die folgenden fünf Schritte können helfen, mittels der FVK Konflikte so zu lösen, dass alle Beteiligten zufrieden sind.
1) Ich drücke meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse aus.
2) Ich erkunde die Gefühle und Bedürfnisse aller Beteiligten, unabhängig davon, wie sie sich ausdrücken.
3) Ich überprüfe, ob die Bedürfnisse von allen Seiten so verstanden wurden, wie sie gemeint sind.
4) Ich bringe das Einfühlungsvermögen auf, die die Menschen brauchen, um dann selbst die Bedürfnisse anderer hören zu können.
5) Lösungen und Strategien werden in positiver Handlungssprache benannt.

Ein vollständiges Beispiel zu dieser Form der Konfliktlösung, wird in dem Buch „Sophie und das rote Kleid“ von Vilma Costetti und Monica Rinaldi vorgestellt. In einfachen Worten wird Kindern und Erwachsenen an Hand einer alltäglichen Situation der Umgang mit der Friedvollen Kommunikation gezeigt.

In dieser Reihe sind ebenfalls erschienen:
• „Sophie und das Gewitter“
• „Oskar hüpft auf dem Sofa“
• „Sophies Kuscheltag“
• „Oskars Märchenstunde“
• „Oskar und die Uhr“
• „Oskar, Papa und der Spinat“
• „Oskar am Strand“
• „Oskar, Sophie und die Spielzeugeisenbahn“

Wenn du magst, lies auch den Anfang: