Mittwoch, 3. April 2013

Gott über Angst und Liebe

ISBN 978-3-442-21786-1
Alle menschlichen Handlungen gründen sich auf tiefster Ebene auf zwei Emotionen: auf Angst oder auf Liebe. In Wahrheit gibt es nur zwei Emotionen - nur zwei Worte in der Sprache der Seele. Dies sind die beiden gegensätzlichen Pole der großen Polarität, die ich zusammen mit dem Universum und der Welt, wir ihr sie heute kennt, erschuf.
[...] Ohne diese beiden Punkte, ohne diese beiden Begriffe von den Dingen könnte keine andere geistige Vorstellung existieren.
Jeder menschliche Gedanke und jede menschliche Handlung gründet sich entweder auf Liebe oder auf Angst. Es gibt keine andere menschliche Motivation, und alle andere geistigen Vorstellungen leiten sich aus diesen beiden ab. Sie sind einfach verschiedene Versionen, verschiedene Abwandlungen desselben Themas.
[...] Liebe stiftet Angst stiftet Liebe stiftet Angst...
... Und der Grund dafür findet sich der ersten Lüge - jener Lüge, die ihr als die Wahrheit über Gott erachtet -, daß man in Gott kein Vertrauen setzen kann; daß auf Gottes Liebe kein Verlaß ist; daß Gott euch nur unter bestimmten Bedingungen akzeptiert; daß somit letztlich das Endresultat zweifelhaft ist. Denn wenn ihr euch nicht darauf verlassen könnt, daß Gottes Liebe immer da ist, dann fragt sich, auf wessen Liebe ihr auch denn verlassen könnt. Werden sich denn nicht, wenn Gott sich zurückzieht, sobald ihr nicht rechtschaffen lebt, auch bloße Sterbliche von euch abwenden? [...]
Doch wenn ihr wüßtet, wer-ihr-seid - daß ihr die herrlichsten, bemerkenswertesten und glanzvollsten Kreaturen seid, die von Gott je erschaffen wurden -, würdet ihr euch niemals ängstigen. Denn wer könnte etwas so Wunderbares und Großartiges ablehnen? Nicht einmal Gott könnte an einem solchen Wesen etwas auszusetzen haben.
aus: "Gespräche mit Gott - Ein ungewöhnlicher Dialog - Band 1" Seite 37ff

(21.07.2013)
Nachdem ihr ein ganzes Gedankengebäude um Gott errichtet habt, das sich auf die menschliche Erfahrung statt auf spirituelle Wahrheit gründet, erschafft ihr nun ein ganzes Realitätssystem um die Liebe herum. Es ist eine auf Angst gegründete Realität, die in der Vorstellung von einem furchteinflößenden, rachsüchtigen Gott wurzelt. Der hinter dieser Vorstellung existierende stiftende Gedanke ist falsch, aber dessen Negierung würde den Zusammenbruch eurer ganzen Theologie zur Folge haben. Und obwohl die sie ersetzende Theologie wahrlich eure Rettung wäre, seid ihr unfähig, sie zu akzeptieren, weil die Vorstellung von einem Gott, der nicht gefürchtet werden muß, der nicht richtet und der keinen Grund zur Bestrafung hart, ganz einfach zu großartig ist, als daß ihr sie selbst in eure grandiosesten Ideen über das, was und wer Gott ist, integrieren könntet.
Diese auf Angst gegründete Realität der Liebe beherrscht eure Erfahrung von Liebe; tatsächlich wird sie von ihr erschaffen. Denn nicht nur seht ihr euch an Bedingungen geknüpfte Liebe empfangen, ihr seht euch auch sie auf diese gleiche Weise geben. [...]
Alle Handlungen menschlicher Wesen gründen sich auf Liebe oder Angst, nicht nur jene, die mit Beziehungen zu tun haben. Entscheidungen, die das Geschäft betreffen, das Wirtschaftsleben, die Politik, die Religion, die Erziehung der jungen Leute, die sozialen Angelegenheiten eurer Nationen, die ökonomischen Ziele eurer Gesellschaft, Beschlüsse hinsichtlich Krieg, Frieden, Angriff, Verteidigung, Aggression, Unterwerfung; Entschlüsse, haben zu wollen oder wegzugeben, zu behalten oder zu teilen, zu vereinen oder zu trennen - jede einzelne freie Wahl, die ihr jemals trefft, entsteht aus einem der beiden möglichen Gedanken: aus einem Gedanken der Liebe oder einem der Gedanken der Angst.
Angst ist die Energie, die zusammenzieht, versperrt, einschränkt, wegrennt, sich versteckt, hortet, Schaden zufügt. Liebe ist die Energie, die sich ausdehnt, sich öffnet, aussendet, bleibt, enthüllt, teilt, heilt.
Angst umhüllt unseren Körper mit Kleidern, Liebe gestattet uns, nackt dazustehen. Angst krallt und klammert sich an alles, was wir haben, Liebe gibt alles fort, was wir haben. Angst hält eng an sich, Liebe hält wert und lieb. Angst reißt an sich, Liebe läßt los. Angst nagt und wurmt, Liebe besänftigt. Angst attackiert, Liebe bessert.
Jeder Gedanke, jedes Wort oder jede Tat eines Menschen gründet sich auf eine dieser beiden Emotionen. Darin habt ihr keine Wahl, denn es steht euch nichts anderes zur Wahl. Aber ihr habt freie Wahl, welche der beiden ihr euch aussuchen wollt.
aus: "Gespräche mit Gott - Ein ungewöhnlicher Dialog - Band 1" Seite 41ff

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